top of page
AutorenbildRoland Sprung

8 Minuten Dankbarkeit

Aktueller Text zur Österreich-Tour im Oktober 2024

blühende pinkfarbene Pfingstrose

Liebe Freundinnen, liebe Freunde und interessierte Menschen,

 

ab Donnerstag, 10. Oktober 2024 bin ich wieder in Klagenfurt und Graz - und wie immer teile ich im Vorfeld sehr gerne meine Gedanken mit euch:


8 Minuten Dankbarkeit


Ich glaube, dass Menschen im Augenblick der Annahme ihres Sterbens, sich selbst genau so sehen können, wie die Menschen, durch die sie geboren wurden sie sahen: Beschützt und gehalten. 


Was du von geliebten Sterbenden und von geliebten Neugeborenen für dich lernen kannst ist, dass die Liebe bleibt. Und bevor es soweit ist – lerne das, wofür du bereit bist zu sterben und auch das, wofür du bereit bist zu leben zu verwandeln – in jene Liebe, die bleibt.


Vielleicht müssen wir lernen, uns selbst die Mütter und Väter zu werden, die wir nicht immer hatten. Es geht dabei um Qualitäten, die wir durch unser eigenes Leben und in Verbindung mit anderen Menschen lernen können, in uns zu entwickeln. Es geht um Weisheit und um Stärke, welche die weiblichen und die männlichen Kräfte der Seele sind, die es gilt in Einklang zu bringen.


Betrauern was du glaubst, von deinen Eltern nicht mitbekommen zu haben, ist ebenso Teil des Prozesses, wie zu lernen, sie – und alle, die dich später daran erinnern – nicht im Vorwurf dir selbst gegenüber festzuhalten. Darauf zu warten, von ihnen oder von anderen gerettet zu werden, bedeutet im Grunde nur, dich selbst im Stich zu lassen – und dir so deine Vergebung vorzuenthalten.


Lerne, dich selbst auf den Weg deiner Heilung zu machen und finde heraus, wo dein Schuh drückt. Es geht darum, als Erwachsener die alten – teils schmerzhaften – Dornen deiner Geschichte der Selbstverletzung zu verwandeln in die natürliche Akupunkturnadeln des Lebens. Um in deiner Art und Weise wieder zurückzukehren in den heiligen Fluss deines Lebens, wo du deine Verletzungen durch Verletzlichkeit heilen kannst.


Du bist - und du warst - auf diesem Weg nie allein. Du hast nur gelernt, dich von denen allein gelassen zu fühlen, die es – so wie du - alleine schaffen wollten. So haben wir alle fälschlicherweise gelernt zu glauben, dass wir uns allein lassen müssen, um nicht verlassen zu werden. Es ist ein furchtbares Missverständnis das – oft seit Generationen – bedeutet, dadurch mit denen in Verbindung zu bleiben, die sich ebenso verlassen fühlen wie du. Es ist fast so, als müssten wir uns erst verletzen, um zu heilen. Dabei spüren wir durch unser Selbstverletzung oft nicht mehr, wo und was weh tut!


Wach auf! Du kannst heute einen anderen Weg gehen als die, von denen sich ein Teil von dir schon so lange verlassen fühlt. Du kannst lernen, eine heilsame Verbindung mit dir aufzunehmen, ohne damit die zu verlieren, die einen anderen Weg für sich gewählt haben. Du musst nicht Schmerzen erleiden, um auf diesem Weg denen in deiner Geschichte zu helfen, die sich selbst nicht mehr spüren konnten oder wollten. Einfach nur endlich „in Ruhe gelassen werden zu wollen“, ist in Verbindung mit einer unterschwelligen Gereiztheit anderen gegenüber oft Ausdruck einer Ohnmacht.


Du brauchst dich nicht betäuben und ablenken, um damit dein Gefühl überflüssig zu sein oder nicht gebraucht zu werden, zu kompensieren. Du kannst lernen abzulegen, wer du nicht bist – j um auf diesem Weg die selbst auferlegten, unerträglichen Kleider deiner Geschichte zu durchschauen. Und sie dann, wenn du so weit bist, freiwillig als überflüssigen Ballast abzulegen. An diesem Punkt hast du einfach für dich erkannt, dass dir das Leiden nicht mehr dient und dir heute nicht mehr helfen kann - du zu sein.


Erinnere Dich: Du kannst jederzeit dem Kind in dir helfen zu heilen. Es gibt so viel, was du als der/die Erwachsene/r bereits eingesehen hast und deshalb heute nicht mehr brauchst. Schon in deinem nächsten Atemzug liegt deshalb die Erleichterung darüber, die du dir schenkst - dich ein klein wenig anders zu sehen.

 

Wusstest du zum Beispiel, dass jeden Tag 8 Minuten im Gefühl der Dankbarkeit verbracht ausreichen, um in deinem Gehirn nachweisbar heilsame Veränderungen zu erzeugen? Halte für möglich, dass die Dinge ganz anders sind. Und dass sie sich tatsächlich bereits subtil in deinem Leben verändern, sobald du anfängst, dich anders zu sehen. 


Dein Atem ist neutral. Schon mit deinem nächsten Atemzug können jene frischen Möglichkeiten in dir auftauchen, die du zum Anlass nimmst – neu geboren zu werden. Es ist deine Geburtshilfe, die du dir als der Erwachsene schenkst und die Du nach und nach lernst, auf dein Leben auszudehnen.

 

Vergiss nicht, dass Heilung ihre höchste Wirkkraft immer im Jetzt entfaltet. Jetzt ist es möglich. Jetzt kann es anders sein. Jetzt – liebe ich mich allein dafür, geboren zu sein. Jetzt liebe ich mich dafür, zu atmen. Jetzt anerkenne ich mich dafür, diesen erstaunlichen Shift vollzogen zu haben, um meine trüben Gedanken aus einem heilsamen Gefühl heraus zu betrachten und ich jederzeit fähig zur Veränderung bin. Nicht im Sinne einer Verdrängung, sondern im Sinne einer tieferen Annahme des Augenblicks. Es ist nichts anderes, als die Bedingung an dem loszulassen, was ich gerade noch glaubte, nicht ändern zu können - um es aus einer tiefen Annahme des so seins zu betrachten.


Alte Gedanken-Muster aus dem Gefühl des Augenblicks anzuschauen bedeutet, das Zeitlose einzuladen. Hier schließt sich der Kreis, in den ich schon im nächsten Moment beschließe aufzubrechen, indem ich meine Grenzen überwinde. Indem ich lerne, darauf zu vertrauen, wo sie für mich in diesem Moment der Veränderung liegen.


Und - ist es nicht faszinierend, dass die Lesezeit dieses Textes ca. 8 Minuten beträgt?

8 Minuten Dankbarkeit reichen aus, um dein Blatt zu wenden. Lass sie jetzt beginnen. 


Alles Liebe

Roland Sprung


Informationen zu allen Veranstaltungen in Klagenfurt und Graz findest du unter www.rolandsprung.com/termine-veranstaltungen


46 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comentarios


bottom of page